Solch eine Saison hat es wohl noch nie gegeben. Wir hatten Jahre in denen wir schon im März die Mopeds hervorholten und auch schon solche, bei denen es erst April wurde, bis wir sie angetreten haben. Dieses Jahr wäre eine Delegation der MOSTler sogar schon Anfangs Mai auf Sardinen gewesen, um dort den Einheimischen unser motorisiertes Kulturgut nahe zu bringen.
Doch dieses Jahr ist alles anders. Abstand halten, Vermummung, Desinfektion sind die Parole. Wenn man es genau nimmt, eigentlich die Grundsätze, die beim Motorradfahrern Gang und Gäbe sind. Halte Abstand zum Vordermann, Schütze dich durch einen Mundschutz vor den Fliegen und trinke nach der Ausfahrt ein Bierchen, auf dass das Kohlenmonoxid vom Vordermann sich nicht schädlich in deinen Eingeweiden auswirke.
Spontan war die Idee einer – nach dem Gesetz zulässigen – kleinen Runde von Gleichgesinnten, die sich zufällig zur gleichen Zeit am gleichen Treffpunkt – wie immer – eingefunden haben, geboren. Das erste Treffen war gleichermaßen freudig wie auch verheißungsvoll. Freudig, dass alle die schwierige Zeit überstanden haben, aber auch verheißungsvoll, sich nach dieser langen Zeit wieder zu sehen.
Nicht nur die Motorräder sondern auch die MOSTLER waren herausgeputzte. So ging’ – wie schon unzählige Male vorher – auf ein kleine Walsertalrunde. Ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich diese Runde überaus intensiv genossen habe. Wir hatten auch ein paar technische Problemchen, sodass Edi mit seiner neuen Puch SG frühzeitig die Heimreise antreten musste.
Aber schlussendlich sind wir alle heil angekommen und da – ungeplanter weise – Klaus noch ein Fässchen Bier zur Verköstigung übrig hatte und absurder weise Karl Maria seine Handorgel im Topcase seiner Goldwing dabei hatte, sind wir noch auf ein – den Abstandsregeln konformen und Richtlinien gerechten – Stelldichein bei unserem Obmann – in entsprechender Personenanzahl – eingekehrt.