Den Morgen begrüßt, den Vortag im Sinn und mit freudiger Erwartung auf all die schönen Kurven die da kommen mögen, brannten wir schon begierig auf den Start der Tour durch die 3 Bundesländer. Eine Maschine konnte jedoch Aufgrund technischen Defektes den Stall nicht mehr verlassen, was jedoch seinen Reiter nicht davon abhielt, die Ausfahrt als Sozius mitzumachen.
Wolfram ging das Wagnis ein, als Beifahrer auf Stefans ungefederten und nur mit einer Rennsemmel als Beifahrersitz ausgestatteten Norton Big 4, BJ 1950 an der 3 Länder-Trophy teilzunehmen. Der erste, leicht untersetzte Bahnübergang teilte direkt vom Asphalt, übers Steißbein geradewegs ins Kleinhirn von Wolfram mit, dass dies mitunter ein harter Ritt werden könnte.
Als erstes führte uns unser Weg ins sonnige Salzburg durchs Lammertal bei Radstadt, vorbei Richtung Obertauern. Eine wunderschöne Strecke, welche durch die Rauchwolke von Christians SGS für alle nachfolgenden markiert wurde. Spezielle Eile war auch nicht gegeben, da die Konsistenz der 2Takt-Auspuff-Dämpfe eine solche Dichte aufwies, dass sie auch noch Minuten nach Ihrer Entstehung immer noch an Ort und Stelle anzutreffen waren.
Eine erste Rast gabs in Mauterndorf, denn bis dato war die Durschnittgeschwindigkeit für eine Oldtimer-Ausfahrt doch sehr gehoben. Mensch und Maschine ruhten ein wenig und an dann rief unser heutiger Tour-Gide – Ingrid – alle wieder zur Raison und schon gings wieder los.
Ich gebe zu bedenken; das älteste Gefährt in unseren Reihen war die NSU OSL 351 BJ 1937 von Mathias und er erfuhr mit dem Messer zwischen Zähnen die gleichen Rundenzeiten wie wir. Bis allerdings sich ein Plättchen bei seiner offenen Ventielsteuerung entschied in 2 Teile zu brechen und dass mitten im Niemandsland. Als NSU-Koryphäe und mit tatkräftiger Unterstützung von Klaus, wusste er natürlich Rat und wir fuhren nach diesem ungeplanten Zwischenstopp direkt weiter in Richtung Sölk-Pass.
Die Kmh-Glüherei hat nach dem Sölk-Pass auch bei der SGS von Christian den Vergaserschieber zum Stoppen gebracht, sodass wir etwas gemäßigter die Heimfahrt angingen. Nichts desto trotz machten wir noch einen kleinen Abstecher über die Steiermark (ansonsten wäre es ja keine 3 Bundesländer-Tour gewesen) und dann gings wieder Richtung Heimat.
Die 267 KM fühlten sich zu Hause wie 1.267 KM an, aber die Tour war es wert und das Siegesbier rann unsere Kehlen runter wie bestes 2-Takt-Öl am Kolben einer PUCH. Ein schöner Abschluss für unser MOST-Special-Motorrad Ausflug.